Chancen und Schattenseiten der künstlichen Intelligenz

KI – FASZINIERENDE TOOLS MIT RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN

Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Informations- und Kommunikationstechnik erforschen Chancen und Schattenseiten der künstlichen Intelligenz

Die junge attraktive Frau im Video spricht beeindruckend kompetent und flüssig. Es geht um Vor- und Nachteile der „Künstlichen Intelligenz“, kurz KI, um die Frage, was sie kann, wie sie unser Leben beeinflussen wird und welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft haben könnte.

Wer ganz genau hinschaut, erkennt an Mimik, Stimmfarbe und Haltung, dass es sich bei der sympathischen Sprecherin keinesfalls um einen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern vielmehr um eine perfekte, von künstlicher Intelligenz erschaffene Simulation handelt. Faszinierend und auch ein bisschen unheimlich.

Herausgeber des Videos sind Szymon, Dean und Ibrahim, Schüler der Höheren Berufsfachschule für Elektrotechnik mit der Fachrichtung Informationstechnik, die sich im Biologieunterricht vier Wochen lang ganz intensiv mit KI beschäftigt haben und nun ihre Ergebnisse präsentieren.

Unter der Leitung von Bildungsgangkoordinatorin und Biologielehrerin Kerstin Xhebexhia hat die Klasse THBU1 in vier Gruppen jeweils einzelne Aspekte des Themas bearbeitet und verschiedene Herangehensweisen umgesetzt. Allen Arbeiten gemeinsam: Die angehenden IT-Spezialisten wollten KI keinesfalls nur theoretisch beschreiben, sondern sie vor allem auch methodisch ausprobieren. Und das ist allen Gruppen gelungen – mit interessanten Erkenntnissen.

Während Arsam das Tool Chat GPT nutzte, um ein Video zu erstellen und dabei durchaus auf Grenzen und Defizite stieß, gaben Samet und Kaan einen umfangreichen Text zur Geschichte von ChatGPT in Auftrag, der in eine Website integriert wurde. Auch hier war das Endprodukt zwar zufriedenstellend, aber Verbesserungspotential deutlich erkennbar. Chat GPT ist ein Programm, das maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz nutzt, um unter Zugriff auf enorme Wissensmengen kontextbezogene Antworten zu generieren. Entscheidend ist jedoch die gut durchdachte Formulierung der Fragestellung – der Mensch bleibt also wesentlich am Erfolg der Leistung beteiligt.

Diese Erfahrung machten auch Friederike, Jannik und Sven, die einen umfangreichen Frage- und Antwort-Katalog zu Chat GPT von Chat GPT selbst erstellen ließen.

Alina, Marc und Angelus entwarfen und begleiteten eine schulweite Umfrage zu Erfahrungen mit KI, zu Ängsten und ganz persönlichen Bewertungen. Interessantes Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten hat keine Angst vor KI, glaubt aber, dass die Nutzerin, der Nutzer ganz entscheidend Einfluss darauf nimmt, ob Positives oder Negatives herauskommt, ob die Gesellschaft profitiert oder leidet.   

Zu diskutieren gibt es in diesem Projekt viel. Ganz eindeutig lässt sich kaum Stellung beziehen, zu unberechenbar sind mögliche Auswirkungen, zu ungewiss die Zukunft der künstlichen Intelligenz.

Szymon meint: „KI hilft enorm dabei, Zeit zu sparen und Technologien weiterzuentwickeln. Sie kann uns voranbringen“. Kaan setzt dagegen: „Dass irgendwann Menschen und ihre Emotionen ersetzt werden könnten, finde ich beängstigend“. Nairi fragt: „Was ist mit der Ethik? Klar, KI kann vieles besser und schneller – aber manches eben nicht“ und er fügt noch hinzu „Was da fehlt, ist die menschliche Seele“.

Einig sind sich alle, wenn es um den Einsatz von KI in der strategischen Unternehmensführung und vor allem in der Medizin geht. Dass sie helfen kann, Diagnosen zu stellen, Heilungsmethoden zu entwickeln und Leben zu retten, ist eine große Chance.

Negativ ist jedoch, dass Arbeitsplätze wegfallen könnten, vielleicht ganze Berufe überflüssig werden.

Und immer wieder geht es um die Frage der Ethik. Wenn KI-Systeme auf falsche oder unvollständige Daten zugreifen, können sie fehlerhafte Entscheidungen treffen, die schwerwiegende Konsequenzen haben können. Darum müssten Regulierungsbehörden sicherstellen, dass alles fair und transparent ist.

So sind Regeln auch für den Umgang mit KI in der Schule wichtig. Das betrifft alle. Alina merkt an, dass Lernen bedeutet, dass man sich die Dinge aktiv „aneignet“ – das funktioniert nicht, wenn nur noch ChatGPT genutzt wird. Auch Arsam meint: „Darauf sollte man in der Schule verzichten“.

Szymon sieht jedoch durchaus einen Zugewinn wenn man ganz gezielt einzelne Informationen sucht: „Ich nutze GPT wenn ich etwas im Unterricht nicht so richtig verstanden habe. Die Erklärungen sind super verständlich und helfen mir weiter.“

Fazit der Projektarbeit: KI bietet – mit Sinn und Verstand eingesetzt – viele Vorteile, aber es gibt auch Schwächen und Herausforderungen, die nicht so einfach zu bewältigen sind. Wichtig ist vor allem, dass wir uns bewusst sind, wie KI unser Leben beeinflusst und dass wir dafür sorgen, dass ihre Arbeit immer im Einklang mit gesellschaftlichen Werten und Prinzipien bleibt. Wenn wir das beachten, können wir von den Vorteilen der künstlichen Intelligenz – auch in der Schule – profitieren.

Fen, 5/23


Die Schülerinnen und Schüler der Klasse THBU1 möchten mit diesem Beitrag die Ergebnisse ihrer Projektarbeit präsentieren:

Der Inhalt der folgenden Beiträge gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Berufskollegs Dinslaken wieder.

 „ChatGPT beantwortet Fragen zu ChatGPT“

„Ergebnis der Umfrage zur künstlichen Intelligenz“

Video „KI simuliert sprechende Menschen“