Dinslaken. Der Evangelische Kirchenkreis lädt am Mittwoch, 10. November um 11 Uhr zur Gedenkfeier zur Reichspogromnacht am „Judenkarren“ von Alfred Grimm, dem Mahnmal für die Kinder des jüdischen Waisenhauses in Dinslaken ein. Mit Lesungen und Musikstücken wird der Opfer gedacht, die damals am frühen Morgen im Jahre 1938 durch die Straßen der Stadt getrieben wurden.
An den Pogromen 1938 in Dinslaken waren auch Dinslakener Berufsschüler beteiligt.
Ein Opfer war ein ehemaliger Lehrer:
Der ehemalige Lehrer und spätere Leiter der Fortbildungsschule (bis 1927) Leopold Strauß (1861-1939) wird Opfer der Reichspogromnacht. SA-Männer kamen am 10. November in sein Haus auf der Duisburger Str. 100 und schlugen das Mobiliar kaputt. Danach kamen Dinslakener Berufsschüler, die dafür eigens vom Unterricht freigestellt wurden und setzten die Zerstörung fort. Bei der Aktion wurde Leopold Strauß verletzt und starb im folgenden Jahr an den Spätfolgen. Schulleiter war Erich Hildebrand, dem später in 2 Gerichtsprozessen vorgeworfen wurde, diese Pogrome auch in seiner Funktion als Schulleiter unterstützt zu haben.