Dinslaken/Neukirchen-Vluyn. Am 16.03. konnte man einer Gruppe von neun Schülern, zwei Lehrern und einem Landwirt in Neukirchen-Vluyn bei der Arbeit zusehen. Die Schüler des Berufskollegs Dinslaken hatten in ihrem Unterricht „Holztechnik“ zwanzig Niströhren für den bedrohten Steinkauz (Athene noctua) gebaut. Dabei konnten sie praktische Erfahrungen bei der Verarbeitung von Holz sammeln.
Die Niströhren sind notwendig, da die stark in ihren Beständen bedrohte kleine Eule am Niederrhein kaum noch natürliche Nistplätze wie Faulhöhlen in Obstbäumen findet. Dabei ist der Vogel – gerade für den Kreis Wesel – eine charakteristische und prägende Art. Ca. 70 % des deutschlandweiten Bestandes finden sich in Nordrhein-Westfalen, insbesondere am Niederrhein. Der NABU Moers/Neukirchen-Vluyn und das Berufskolleg Dinslaken kooperieren im Rahmen des Projektes Sozial Genial.
Initiiert und geleitet wurde die Zusammenarbeit von Oberstudienrat Harald Fielenbach: „Uns vom NABU ist sehr wichtig, die Bevölkerung, besonders die Jugendlichen und Kinder, in den Naturschutz einzubinden. Denn was man kennt und schätzt, das schützt man dann auch“. Die ersten beiden Nistkästen wurden so am Freitag auf einer Streuobstwiese des Neukirchen-Vluyner Landwirtes Dr. Volker Kühnen angebracht. Die Tiere sind nachweislich bereits hier, allerdings ohne Brutmöglichkeit. Werkstattlehrer Thomas Rose, der den Bau betreut hatte, war ebenfalls mit vor Ort.
In der Vergangenheit hatte Harald Fielenbach bereits Kooperationen dieser Art initiiert. So hatte im vergangenen Jahr die Organisation „FachWerk.KreisWesel gGmbH“ mit Langzeitarbeitslosen, die wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden sollten, zahlreiche Kästen für die ebenfalls stark bedrohte Schleiereule (Tyto alba) gebaut. Diese Kästen wurden von einigen Paaren nach dem Anbringen in Scheunen und Stallungen auch sogleich angenommen, so dass im Sommer bereits die ersten Jungtiere verzeichnet werden konnten.
Am Ende des Tages fuhren die Schüler zurück nach Hause mit dem guten Gefühl, in ihrer Schullaufbahn etwas für unsere Natur getan zu haben. Und bereits im Juni können die jungen Leute mit nachschauen, ob der eine oder andere Kauz das Angebot angenommen hat.