MOBILITÄTSINITIATIVE IN ITALIEN
Erasmus+-Fortbildung für Lehrer*innen in Vicenza
Anfang Juni 2022 fand eine 3-tägige Erasmus+-Fortbildung für Lehrer*innen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf in Vicenza in Oberitalien statt, an der die Lehrerinnen Kirsten Eden und Brita Wrona-Gertz auf Anregung unseres EU-Kontaktlehrers Norbert Beck teilnehmen durften.
Vorrangig ging es um einen Erfahrungsaustausch im internationalen Kontext im Bereich der beruflichen Erstausbildung und beruflicher gymnasialer Oberstufe.
Die Erasmus+ -Mobilitätsinitiative für Lehrerinnen und Lehrer bot ganztägige Seminare, Betriebs- und Schulbesichtigungen und ein kulturelles Zusatzprogramm wie Stadtführungen.
Das Institut EUROCULTURA in Vicenza organisiert als Partner für internationale Mobilität u.a. Praktika für junge Menschen aus Europa und entwickelt mit ihnen auch berufliche Perspektiven für die Ausbildung.
Der Praktikumsaufenthalt einzelner Schüler*innen oder Gruppen kann sich über einen Zeitraum von mindestens 2 bis hin zu 26 Wochen erstrecken und wird über das Programm Erasmus+ getragen.
Beispielsweise begegneten einer Gruppe angehender KFZ-Mechatroniker aus Beckum im Münsterland, die als Kleingruppe angereist waren. Die jungen Auszubildenden waren jeweils zu zweit in Familien untergebracht, besuchten einen eigens für sie zusammengestellten Unterricht (auf Deutsch) und arbeiteten als Praktikanten in Werkstätten. Sie hatten vor Ort deutschsprachige Betreuerinnen, die sich um alle Fragen und Probleme kümmerten. Verständigungssprache in den Familien und in den Werkstätten war Englisch. Wer wollte, konnte im Rahmen des Berufsschulunterrichts einen Italienisch-Sprachkurs zusätzlich belegen.
Außerdem besuchten wir spanische Jugendliche in ihren Praktikumsbetrieben, was besonders interessant war, weil sie teilweise in ihrem Heimatland negative Schulerfahrungen im Berufsschulbereich gemacht hatten und nun durch ihr Auslandspraktikum ganz neue positive Erfahrungen sammeln konnten. Die Einsatzorte waren hier ganz unterschiedlich und den Fähigkeiten der Teilnehmer*innen entsprechend ausgewählt.
Neben diesen Betriebsbesuchen bekamen wir außerdem einen Einblick in die Berufsausbildung in der schulischen Praxis, konnten die dortigen Strukturen kennenlernen und Werkstätten und Fachräume besichtigen.
Von besonderem Interesse sind auch die Angebote für Mobilitätsprojekte für Lehrer*innen und pädagogisches Bildungspersonal, die das Institut EUROCULTURA im Rahmen von Erasmus+ für Kleingruppen (z.B. 4 Kolleg*innen von dem einen und 4 von einem anderen Berufskolleg) anbietet, z.B. Frühkindliche Erziehung (auch Montessori- und Reggio-Pädagogik mit Besuch von Einrichtungen), Inklusion, Jugendarbeit usw.
Ansprechpartner ist außer unserem Europabeauftragten Norbert Beck auch die Geschäftsstelle für EU-Projekte und berufliche Qualifizierung (GEB) der Bezirksregierung Düsseldorf.
Abschließend kann man sagen, dass die Erasmus+ -Mobilität einen nachhaltigen und vielschichtigen Eindruck bei uns hinterlassen hat und das Motto von Erasmus einfach stimmt.
WN, 03/2023
Mobilitätsinitiative in Italien: AdgoVi (=Administration goes Vicenza)