Besuch der EUROSHOP in Düsseldorf

AUSBILDUNG IM EINZELHANDEL – BEDEUTUNG AKTUELLER ENTWICKLUNGEN FÜR DEN UNTERRICHT IM DUALEN SYSTEM

BK-Dinslaken besucht EUROSHOP in Düsseldorf

Alle drei Jahre findet in Düsseldorf die EUROSHOP – die wichtigste Messe des Einzelhandels in Deutschland – statt. Hier werden wegweisende Innovationen rund um die Warendistribution im Bereich des Einzelhandels vorgestellt und beworben.

Nimmt man den Bildungsauftrag des Berufskollegs innerhalb des Dualen Systems ernst, so kommt man um den Einbezug der Praxis in die Vermittlung beruflicher Fähig- und Fertigkeiten nicht herum. Die bereits von Pestalozzi Ende des 18. Jahrhunderts beschriebene Bildung mit „Kopf, Herz und Hand“ sowie die Berücksichtigung des Zitates von Kotler „Wer Marktführer sein und bleiben will, der muss die Innovation zur Routine machen“, fordern Exkursionen und den Einbezug der Praxis in die schulische Ausbildung junger angehender Kaufleute sowie die Sensibilisierung für Flexibilität und Offenheit für das Geschehen auf Märkten. Und so ist seit vielen Jahren der Besuch regionaler Unternehmen wie Zoo Zajac und Benteler in Duisburg oder des inzwischen geschlossenen Future-Stores in Tönisvorst ein Muss für die Auszubildenden am Berufskolleg Dinslaken. Zu den außerschulischen Lernorten zählen natürlich auch fachgebundene Veranstaltungen wie Messen. „Die Schüler sollen am Puls der Zeit sein und sich über neueste Entwicklungen im Einzelhandel informieren“, so die stellvertretende Bildungsgangleiterin, Studienrätin Martina Oßwald.

Fotocollage: Die neuesten Entwicklungen am Markt, für die Schüler direkt erlebbar. Alle Innovationen können auf der Messe getestet werden. Oberstudienrat Harald Fielenbach beim Betrachten innovativer Kassensysteme.

Intensiv vorbereitet im Fachunterricht, insbesondere in den Fächern Kundenkommunikation und Service, Warenbezogene Prozesse sowie Wirtschafts- und Sozialprozesse, starteten die Unter-, Mittel- wie auch die Oberstufen der Berufsbilder „Kaufmann/-frau im Einzelhandel“ sowie „Verkäufer/-in“ mit den entsprechenden Erkundungsaufträgen gemeinsam mit einigen Fachlehrern in Richtung Düsseldorf. Hier bot sich den Schülern ein Bild der ihnen bevorstehenden Zukunft. Interessiert, nachdenklich, ausgestattet mit zahlreichen Ideen, aber auch schockiert ob der Rolle des Menschen in einer zunehmend durch Technologisierung, Rationalisierung, künstliche Intelligenz und durch Oligopole und einen extremen Wettbewerbsdruck gekennzeichneten Wirtschaftslandschaft, tingelten sie von Stand zu Stand, von Halle zu Halle und bekamen – zum Teil erstmals – einen Eindruck von der Dynamik und der Entwicklungsgeschwindigkeit, die dieser Branche innewohnen.

Sich selbst bestückende Regale, digitale Preisschilder Just-walk-out-Konzepte, innovative Illuminationsmöglichkeiten und viele weitere exponierte Ideen waren zum Teil nur Weiterentwicklungen bereits bekannter Technik, zum Teil jedoch auch echte Neuerungen am Markt. Interessant war die Einsicht der Schüler, dass bei einer Ausbildung in einer durch eine derart fortschreitende Digitalisierung gekennzeichneten ökonomischen Umgebung der Lernort Schule nicht hinter den Ausbildungsbetrieben zurückbleiben solle.

Einig waren sich alle Schüler: Spannend bleibt es, auch wenn aus ethischer Sicht ein etwas bitterer Geschmack zurückbleibt.

To be continued…   

Harald Fielenbach (Bildungsgangleitung Einzelhandel) / 2023-03