Dinslaken, Sept. 2019. Eine lange Nacht sollte es werden für die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe des Wirtschaftsgymnasiums und ihre Lehrer: Sie nutzten das Informationsangebot zu Betriebsbesichtigungen am Niederrhein durch die Veranstaltung „Lange Nacht der Industrie“.
Aufgeteilt in zwei Gruppen besichtigten sie in Wesel-Bislich das Kieswerk Ellerdonk der Holemans-Gruppe und das Werk Rheinberg der Solvay GmbH.
Nach schier endloser Fahrt entlang von ausgekiesten Seen und aktiven Förderbändern erreichte die erste Gruppe am späten Nachmittag das modernste Kieswerk der Holemans-Gruppe in Rheinnähe. Beeindruckend war der Aufstieg auf die 23 m hohe Aufbereitungs- und Mischanlage; kompetente Mitarbeiter erklärten die einzelnen Aufbereitungsschritte und zeigten auch den Steuerstand. Fachkundig wurde das Qualitätssicherungsverfahren demonstriert, und die Schülerinnen und Schüler lernten, dass für die verschiedensten Einsatzzwecke besondere Mischungen von Sand und Kies hergestellt werden und manche Kieselsteine aussortiert werden müssen, weil sie keinesfalls für Beton-Bauwerke genutzt werden können. Außerdem wurden die Umweltschutzmaßnahmen erläutert, so wird das Wasser in einer eigens dafür gebauten Anlage recycelt und wieder im Produktionsprozess eingesetzt.
Danach ging es zum Werk Rheinberg der Solvay GmbH. Nach einem kurzen Vortrag über die im Werk eingesetzten Roh- und Betriebsstoffe sowie die hergestellten Produkte wurde bei einsetzender Dunkelheit das Werksgelände erkundet. Gigantisch wirkte der Drehofen, in dem die Materialien gebrannt werden.
Besonders stolz ist man auf die Absicht, das Kraftwerk zu modernisieren und den Ausstoß von CO2 um 25 % zu senken. Man arbeite zurzeit an dem Neubau eines Kraftwerk-Kessels zur Prozessdampf- und Stromerzeugung mit Altholz als Rohstoff. Dadurch werde der Einsatz fossiler Brennstoffe deutlich reduziert. Das Projekt werde außerdem positive Auswirkungen auf weitere Emissionen haben, zum Beispiel Schwefeloxide und Stickoxide.
Highlight der Betriebsbesichtigung war der Aufstieg auf das Dach des Kraftwerksgebäudes, von dem man bei Dunkelheit einen wunderschönen Ausblick auf die Lichter am Niederrhein bis zu den Kraftwerken auf der anderen Rheinseite in Voerde und Walsum hatte.