Dinslaken. Im Rahmen des Politikunterrichts befassten sich die Studierenden der Fachschule für Sozialpädagogik mit dem Thema „Jugend und Jugendkriminalität“. Hieraus entwickelten sich Fragen wie: Was passiert, wenn ein Jugendlicher straffällig geworden ist und was hat die Jugendgerichtshilfe damit zu tun? An dieser Stelle holt man sich am besten eine Expertin in den Unterricht, dachten sich die Politiklehrer Markus Wolf und Michaela Bondarowicz-Kaesling. Sie gewannen die Sozialpädagogin Leyla Dönmez, Mitarbeiterin der Jugendhilfe im Strafverfahren (früher: Jugendgerichtshilfe) bei der AWO-Integrations gGmbH in Duisburg, für ein zweistündige Expertengespräch. Jetzt fand dieses im Forum des Berufskollegs statt.
Besonders erstaunlich für die Zuhörer/-innen war, dass die häufigste Straftat bei Jugendlichen das „Schwarzfahren“ ist und dass es bei Jugendlichen unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit gibt, ein Strafverfahren zu unterlassen. Damit ist in der Regel die Verhängung erzieherischer Maßnahmen verbunden. Zwecke sind die Resozialisierung des Täters und die Entlastung der Gerichte von Bagatellfällen.
Leyla Dönmez berichtete neben den jugendtypischen Straftaten auch von einem außergewöhnlich erschütternden Ereignis, das im Publikum Entsetzen hervorrief. Es handelte sich um eine Gewalttat an einem 14-jährigen Mädchen. Trotz der bewegenden Schilderung war das Treffen informationsreich und die Studierenden konnten viele Einblicke in die Arbeit der Jugendgerichtshilfe mitnehmen.
Von Jennifer Atrops, Lea Steinert (beide SFEM2) und Michaela Bondarowicz-Kaesling