Lichtinstallation zum Thema „Würde“

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“.  Dieser Satz stammt aus dem Artikel 1 des Grundgesetzes und sagt aus, dass alle Menschen mit Würde behandelt werden sollen. Dies sollte Ausgangspunkt für eine visuelle Umsetzung dieser Thematik dienen. Das Ergebnis: Eine animierte Lichtinstallation, die am 28.02.2018 im Forum präsentiert wurde. Vorausgegangen war viel Arbeit und ein dreitägiger Workshop mit dem renommierten Kölner Künstler Detlef Hartung, der für seine außergewöhnlichen Lichtinstallationen bekannt ist.

Warum ist dieses Thema von Bedeutung?

In der Vergangenheit ebenso wie heute gibt es Menschen, die aufgrund bestimmter Religionen, Herkunftsländer, Ansichten, Verhaltensweisen, Äußerlichkeiten, Krankheiten, ihrem Alter, dem „falschen“ Geschlecht oder der „falschen“ sexuellen Orientierung ausgegrenzt oder misshandelt werden. Wir möchten mit dieser Animation zu mehr Toleranz aufrufen und für ein würdevolles Miteinander appellieren.

 

Welche Personen waren beteiligt?

Die THBU1 (die Unterstufe der Höheren Berufsfachschule Informations- und Kommunikationstechnik) hat die Animation am PC erstellt. Die vorausgehende, inhaltliche Erarbeitung fand in Kooperation mit Schülern der Internationalen Förderklasse statt.

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Aus welchen Teilaufgaben bestand das Projekt?

Im Deutschunterricht bei Lehrerin Fengels sprachen die Schüler/-innen über den Artikel 1 des Grundgesetzbuches und erarbeiteten daraus gemeinsam die inhaltlichen Schwerpunkte der Animation.

Anschließend wurden im Fach ITS bei Lehrer Atlas eigene Videosequenzen inszeniert, bei denen Menschen in ausgrenzenden Situationen gezeigt werden.

Im Fach SAS (System- und Anwendungssoftware) bei Lehrerin Winkler wurden projektbegleitend technische, typografische und gestalterische Grundlagen erarbeitet.

Schwerpunkt des Projektes war aber der dreitägige Animations-Workshop mit dem Künstler Detlef Hartung, der von Yvonne Winkler begleitet wurde.

 

Technische Umsetzung

Die Animation wurde mit einem Animations- und Videoeffektprogramm erstellt. Zunächst wurden in einem Tutorial die Grundlagen der Software erarbeitet, welche im Fach SAS weiter vertieft wurden.

Anschließend wurden in verschiedenen Gruppen die einzelnen Sequenzen der Animation erstellt. Am Ende wurden die Einzelanimationen zu einer 7-minütigen Gesamtanimation zusammengefügt.

Interessant war die Erkenntnis, dass z. B. hinter einer 30-sekündigen Sequenz eine mehrstündige Arbeit mit dem Animationsprogramm steckt, denn jeder Schriftzug muss einzeln animiert werden, damit er hinter unsichtbaren „Masken“ verschwinden kann.

Winkler5_23 Winkler4_23 Winkler3_23Inhaltliche Erläuterung der Animation

Anfangs werden Szenen gezeigt, bei denen die Menschenwürde verletzt wird. Dann erscheinen nach und nach Wörter aus verschiedenen Sprachen, die alle dem semantischen Konzept des Wortes „Würde“ entsprechen. Die verschiedenen Sprachen sollen die unterschiedlichen Herkunftsländer der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Dinslakens repräsentieren. Nach und nach erscheint das Wort „Würde“, das dafür stehen soll, dass wir alle respektvoll miteinander umgehen möchten. Das Wort „Würde“ wird anschließend von dem Wort „unantastbar“ umkreist. Da die Würde also unantastbar ist, prallen demütigende und diskriminierende Aussagen ab und die Menschenwürde erstrahlt weiterhin in vollem Glanze. Der anschließende „Rückbau“ der Gestaltung dient einem gestalterischen Aspekt.

 

Gestalterische Erläuterung – Spiel mit zwei Flächen

Die Lichtinstallation besteht aus zwei gegenüberliegenden Beamer-Projektionen, die beide als Endlosschleife im Forum zu sehen waren. Dadurch soll ein bewusstes Spiel mit den Flächen entstehen, denn der Betrachter weiß anfangs nicht, welcher Animation er seine Aufmerksamkeit widmen soll und wann welche Animation beginnt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt scheint es dem Betrachter sogar so, als ob an beiden Wänden identische Projektionen ablaufen. Dies ist jedoch eine bewusste optische Täuschung, denn es handelt sich hierbei um dieselbe Animation, die jedoch zeitversetzt abgespielt wird und dadurch mit dem Betrachter spielt. Dadurch gibt es keinen wirklichen Anfang und kein wirkliches Ende der Animation.

 

Danksagung

Abschließend bedanken wir uns bei allen Lehrer/-innen, die dieses Projekt begleitet und unterstützt haben: Dazu gehören Yvonne Winkler, Gaby Fengels, Erkan Atlas, Stefan Breamer-Jostes und Norbert Kreilkamp. Wir bedanken uns außerdem bei der Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit-Kultur-Bildung NRW (LAG) für die finanzielle Unterstützung des Projektes.