Jeweils sechs Kfz-Azubis der BKs Dinslaken und Wesel stellten sich der Herausforderung, zwei Wochen in einem fremden Land zu verbringen und das mit – nach eigener Einschätzung – nur mäßigen Sprachkenntnissen.
Bereits die Anreise war spannend, denn ein Teilnehmer sollte als Nicht-EU-Bürger statt über ein (teures) Visum, über die sogenannte „Reisenden-Liste“ Einlass ins UK bekommen. Gut, dass dies dann aber lediglich ein paar Mehr-Minuten am Zoll kostete und zur Erleichterung aller reibungslos ablief.
Sprechanlässe gab es für die hochmotivierten Azubis während der Arbeit, in der Freizeit und in den Gastfamilien zahlreich – und für das Sozialgefüge war es ein Segen, dass die Teilnehmer aus Dinslaken und Wesel nicht vorsortiert, sondern gemischt in den jeweiligen Gastfamilien untergebracht waren.
Nahezu alle Waliser bestachen durch ein beeindruckendes Maß an Höflichkeit, Freundlichkeit und Zuvorkommen. Wir waren überrascht, wie freundlich man uns begegnete, wie höflich wir aufgefordert wurden, den einen oder anderen Arbeitsauftrag abzuarbeiten. Den hierzulande etwas raueren Umgangston in den Werkstätten erlebten wir kein einziges Mal. Wie sagte ein Azubi bei der abendlichen Besprechung im Pub: „Die entschuldigen sich sogar, wenn sie dir die Tür aufhalten“.
In den Werkstätten zeigte sich deutlich, dass die dual ausgebildeten deutschen Azubis „schneller“ und flexibler waren. Die walisischen Ausbilder in den Werkstätten zeigten sich erstaunt, in welch hohem Maße die deutschen Azubis zu Beginn des zweiten Jahres selbständig arbeiten können und über welches breite Wissen sie bereits verfügen.
Neben dem regelmäßigen Treffen und Besprechen des Tagesgeschehens abends im Pub – für deutsche Verhältnisse mutet dies fremd an, aber das Pub ist nun mal der Wohnzimmer-Ersatz für den Waliser – standen mehrere Ausflüge und Besichtigungen auf dem Programm: wir waren im Morgan-Werk in Malvern, haben die Albert Docks in Liverpool gesehen und in einem Aston Martin GT3-Rennwagen gesessen – herzlichen Dank an Steve Littler und sein Team! Und in der Freizeit haben viele noch eine Busfahrt im Doppeldecker in die alte Stadt Chester unternehmen können.
Neben den gut ausgestatteten Werkstätten und der Unterbringung in freundlichen Gastfamilien hat das Coleg Cambria ein Programm erstellt, das zwölf zufriedene Azubis von zwei erlebnisreichen Wochen zurückkehren ließ und deshalb: „we do it again“!!! Der nächste Durchgang für November 2017 ist gerade in der Planung …
Die Veranstaltung wurde gefördert durch Erasmus+. Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union.
Gabriele Fengels und Egbert Kluitmann