Produktion im Wandel

Oberstufe der Höheren Berufsfachschule für Technik des Berufskollegs Dinslaken besucht das technologieführende Unternehmen Mac Lean-Fogg in Krefeld

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Die Klasse THBO1 mit Klassenlehrerin Fengels und Werkstattlehrer Kujath

Dinslaken/Krefeld, 15.02.2017. Eine faszinierende Choreografie, in der Roboter mit gleichmäßiger, rasend schneller Geschwindigkeit in exakt aufeinander abgestimmten Prozessen zusammenarbeiten. Hier werden hochwertige Komponenten für Lenkungs- und Radaufhängungssysteme hergestellt. „Der junge Mann hier war vor drei Jahren noch Azubi. Nun steuert und überwacht er diese hochkomplexe Produktionsanlage selbstständig.“

Die Schüler des Berufskollegs Dinslaken sind beeindruckt. Ausbildungsleiter Voss und Auszubildende Laura führen sie durch die riesigen Werkshallen des Umformunternehmens Mac Lean-Fogg Component Solutions in Krefeld – im Volksmund „Presswerk Krefeld“.

Als Technologieführer der Kaltmassivumformung, des Gesenkschmiedens, des Aluminiumschmiedens, des Kunststoffspritzgießens sowie der Fertigbearbeitung ist es einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Das Unternehmen gehört zur MacLean-Fogg Company mit Sitz in Mundelein, Illinois, USA.

Im  Englisch- und Wirtschaftslehreunterricht haben sich die Schüler mit den unter dem Begriff „Industrie 4.0“ zusammengefassten Veränderungen der Produktion auseinandergesetzt: zunehmende Robotisierung, Digitalisierung, viel Maschine – wenig Mensch, darüber wurde im Unterricht lebhaft und durchaus kritisch diskutiert. Doch wer hier Roboter und Mensch im Dienste der Effizienz und Qualität bei der Arbeit sieht, spürt nicht nur das Diktat der Produktivität, sondern auch Engagement, Teamgeist und Zufriedenheit.

„Einmal Presswerk – immer Presswerk“,  so beschreibt der Meister die typische berufliche Biografie der Mitarbeiter. Ein Beispiel dafür, dass sich eine stetige technologische Modernisierung von Produktionsprozessen und hoher Qualitätsanspruch durchaus sozialverträglich gestalten lassen. Mitarbeiter werden nicht entlassen, sondern firmenintern und extern für komplexere Aufgaben qualifiziert.

Vier junge Männer und Frauen werden jährlich im kaufmännischen oder technischen Bereich ausgebildet, nach bestandener Prüfung übernommen und bei entsprechendem Engagement intensiv weiter gefördert. „Befriedigende  Noten und gute Ergebnisse beim Einstellungstest sind nicht allein ausschlaggebend“, sagt Ausbildungsleiter Voss, „Teamfähigkeit und der Wille, sich in neue Aufgaben einzuarbeiten sind ganz entscheidende Faktoren bei der Auswahl unserer Bewerber.“

Gabriele Fengels, 15.2.17