Auslandspraktika sind Vertrauenssache. Eltern entlassen ihre Kinder zum ersten Mal in die große weite Welt. Teilweise sind die Kinder noch minderjährig. Das macht es besonders wichtig, dass die Praktikumsbetriebe auf der anderen Seite des Kanals vertrauenswürdig sind.
Zur Kontaktpflege habe ich mich im Juni 2015 nach London begeben. Dort haben wir bereits seit fünf Jahren Kontakte zum umsatzstärksten OXFAM Laden in ganz England in Kensington. Auch in diesem Jahr ist wieder eine Schülerin der Höheren Handelsschule dort und absolviert ein vierwöchiges Praktikum. Ein Besuch im Laden ist also angesagt.
Ich stelle wie immer fest, dass die Praktikantin bestens betreut wird. Die Kolleginnen weisen die 17 Jährige behutsam und systematisch in die Arbeit im Laden ein. Nach und nach stehen alle Tätigkeiten auf dem Programm. OXFAM verkauft Spenden von Privatpersonen und unterstützt mit den Erlösen Hilfsprojekte in aller Welt. Annahme der unterschiedlichen Spenden, Lagerung, Regalpflege, Verkauf und Beratung, Kasse und Kassenabschluss stehen auf dem Programm. Außerdem gibt es einen fundierten Einblick in die Arbeit der Organisation OXFAM sowie die wirtschaftliche Lage des Ladens. Verbesserung der Sprachekenntnisse inbegriffen.
Die Fahrtkosten von der Gastfamilie zum Laden und zurück werden von OXFAM erstattet. Ebenso gibt es sechs Pfund Taschengeld für Lunch. Die Praktikantin hat schnell drei Mitpraktikantinnen aus Frankreich kennengelernt, mit denen sie London in der Freizeit erkundet.
Diesmal habe ich aber die Chance, die Regionalleiterin für West-London, Francesca Munari, kennenzulernen. Ich bin sehr froh, sie in Kensington im Laden zu treffen und mit ihr weitere Pläne zu entwickeln. Sie bietet mir an, auch zu einer Reihe anderer Läden, zum Beispiel in Victoria oder Chelsea, Praktikanten zu senden. Im Laden in Victoria fahre ich vorbei und treffe auch dort die Filialleiterin. Die Kooperation ist sehr unkompliziert und verbindlich. Ich freue mich darauf, die Zusammenarbeit mit OXFAM in den nächsten Jahren auszubauen.
Von Norbert Beck